16.11.2011

Mit Tafelkreide Rakete in den Himmel geschossen

Die Teilnehmer des Wettbewerbs

Preisübergabe bayerischer Realschulwettbewerb „Faszination Chemie“ auf der FORSCHA

Das Highlight am Sonntag, dem letzten Messetag der FORSCHA im M,O,C, in München war die Preisverleihung im Realschul-Wettbewerb "Faszination Chemie". Das iibk, das Institut für innovative Bildungskonzepte als Veranstalterin der FORSCHA sowie der Landeselternverband Bayerischer Realschulen hatten ihn ausgeschrieben. Aufgabe war die Entwicklung eines alternativen Fahrzeug- oder Raketenantriebs. Den ersten Preis für ihre Superrakete erhielt das Team der Franz-Xaver-von-Schönwerth Realschule in Amberg. Sie arbeiteten mit einem Gemisch aus Zitronensäure und Natriumcarbonat zur CO²-Erzeugung um ihrem Fluggerät Schubkraft zu verleihen. Der Hauptpreis für einen Flitzer mit chemischem Antrieb ging an die Stefan-Krumenauer-Schule Eggenfelden. Ihn trieb eine moderne Brennstoffzelle an. Einen Sonderpreis war der hochkarätig besetzten Jury die Arbeit aus der Johann-Rieder Realschule aus Rosenheim wert. Obwohl der Wettbewerb für Realschulen der Schulklassen 8 bis 10 ausgeschrieben war, beteiligte sich auch eine reine Mädchengruppe der fünften Klasse mit einem überzeugenden Raketenmodell. Ihr Modell flog mit einem Gemisch aus Tafelkreide und Oxalsäure über acht Meter in die Höhe.

Wettbewerbsinitiator Thomas Gärtner, Geschäftsführer des iibk und Veranstalter der FORSCHA, lobte den Einfallsreichtum der über 60 verschiedenen Einsendungen: "Wir wollen zeigen, dass Bildung Spaß macht und das hat der Wettbewerb eindrucksvoll bewiesen." Für Ingrid Ritt, Vorsitzende des Landeselternverbandes Bayerischer Realschulen, war es vor allem die eigenständige Motivation der Schüler, die sie begeisterte. Die jungen Leute hatten alle ihre Arbeiten in ihrer Freizeit und komplett selbständig angefertigt. Das sind Eigenschaften, wie sie auch im späteren Berufsleben hoch geschätzt werden.

Der Wettbewerb wurde unter anderem unterstützt von den Bayerischen Chemieverbänden und ihr Geschäftsführer Franz Xaver Völkl betonte, wie wichtig es sei, eine Sache nicht nur anzufangen, sondern auch durchzuhalten. "Solchen Nachwuchs können wir überall in der chemischen Industrie brauchen", betonte er. Realschulen, so Völkl, seien eine gute Voraussetzung für einen beruflichen Erfolg. Dies sieht man auch im Kultusministerium nicht viel anders. Vom Ministerium werden zurzeit insgesamt 32 Projektschulen unterstützt, an denen besondere Maßnahmen zur MINT-Förderung durchgeführt werden. Dabei werden besondere Schwerpunkte auf die Förderung von Mädchen gesetzt, wie Ministerialdirigent Herbert Püls berichtete. Außerdem sind unter anderem besondere Angebote in wissenschaftlichem Arbeiten, ein Wahlfach "Robotik" oder die Erprobung von besonderen MINT-Fördermaßnahmen vorgesehen. Ein Wettbewerb wie die "Faszination Chemie" verbinde sich ganz hervorragend mit den Zielsetzungen des Kultusministeriums. "Wir sind bei der FORSCHA gewissermaßen auf den fahrenden Zug aufgesprungen", bekannte Püls.

Die FORSCHA lief heuer erst zum zweiten Mal und doch war sie sofort ausgebucht. Kindern und Jugendlichen einen spannenden Zugang zu den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu öffnen ist Ziel der FORSCHA. Gleichzeitig bietet sie für Eltern, Lehrer, Schulen, Unternehmen und Verbänden eine gemeinsame Plattform, um das Interesse an diesen hochinteressanten Fächern zu wecken. Prof. Dr. Wilfried Huber, wissenschaftlicher Beirat der FORSCHA stellte fest: "In diesem Jahr war das Interesse an den vielen Experimentierstationen noch viel stärker. Wenn wir für MINT-Nachwuchs in unserer Wirtschaft sorgen wollen, müssen wir früh anfangen mit der Talentsuche. Die FORSCHA bündelt das Interesse vieler Partner."

11-11-06_FSH3_Presse_Chemie_Wett.pdf252 K

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