27.04.2015

Mit dem ‚Recycling Master‘ zum Trenn-Setter?

Mit dem „Recycling Master“ zum Trenn-Setter,

Hitzige Debatten über Wegwerfgesellschaft, eigenes Konsumverhalten, Rohstoffhunger und Ressourcenschonung Spannende Gesprächsrunde der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf mit Jugendlichen des Korbinian-Aigner-Gymnasiums

München/Erding, 23.04.2015. Auf Spurensuche nach verborgenen Schätzen begaben sich heute Vormittag Schülerinnen und Schüler des Korbinian-Aigner-Gymnasiums mit der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf.

Sie ist Schirmherrin der bundesweiten mobilen Bildungsinitiative Lightcycle Rohstoffwochen, die derzeit in Erding gastiert. Die Bayerische Umweltministerin betonte: „Der Umgang mit endlichen Rohstoffen wie Metallen ist eine Schlüsselaufgabe unseres Jahrhunderts. Um Veränderungen zu erreichen, brauchen wir die Unterstützung der jungen Generation. Treibstoff für den dafür notwendigen Bewusstseinswandel ist eine moderne Umweltbildung. Bayern geht in Sachen Rohstoffwende voran. Wir wollen bis 2020 das ressourceneffizienteste Land in Deutschland werden.“

Im Mittelpunkt der aus mehreren Lernbausteinen bestehenden Rohstoffwochen steht die Unterrichtseinheit ‚Germanwatch Rohstoffexpedition‘. Sie nimmt Jugendliche mit auf eine weltweite Spurensuche nach Rohstoffen. Faszinierende Live-Satellitenbilder machen im Vergleich mit Archivaufnahmen und Grafiken die globalen ökologischen und sozialen Folgen von Rohstoffabbau, -transport, -verarbeitung, -nutzung und -entsorgung sichtbar. „Leinen los! Klar zur Rohstoffwende“, hieß es heute bei einer verkürzten Version der Rohstoffexpedition, die vor allem den exzessiven Verschleiß von Smartphones und dessen globale Auswirkung sichtbar machte. Die von Umweltbildner Michael Geisler gezeigten Satellitenbilder riefen teilweise ungläubiges Staunen über die katastrophalen ökologischen und sozialen Folgen bei den teilnehmenden Jugendlichen der Jahrgangsstufe 11 hervor. „Mir war vorher überhaupt nicht klar“, so ein Schüler, „wie viele Schätze tatsächlich in meinem Handy stecken, woher sie kommen und vor allem, was ihr Abbau in anderen Teilen der Welt bewirkt“.

In der anschließenden Gesprächsrunde diskutierten die Schüler sehr engagiert mit Ulrike Scharf über das eigene Konsumverhalten und Handlungsoptionen, und machten selbst auch zahlreiche Vorschläge, wie die Bereitschaft zum Recycling erhöht werden, bzw. für die Bürger vereinfacht werden könnte. Die Anregungen reichten vom Start einer  Aufklärungskampagne über die Schaffung von Anreizen bei der Abgabe alter Elektrogeräte und Handys bis hin zu bürgerfreundlicheren Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe. Auch das fehlende Vertrauen in Recyclinmaßnahmen kam zur Sprache: Stichwort ‚Elektroschrott‘, der in anderen Teilen der Welt, zum Beispiel in West-Afrika entsorgt wird.

„Gemeinsam mit der Abfallwirtschaft des Landkreises Erding als Partner wollen wir vor allem jungen Menschen begreifbar machen, welche Schätze in ausgedienten Elektrogeräten schlummern und wie entscheidend ihr eigenes Konsumverhalten die Zukunft unserer Erde prägt“, so Stephan Riemann, Geschäftsführer von Initiator Lightcycle Retourlogistik & Service GmbH. An Hand einer gläsernen ‚Fraktionensäule‘ machte Riemann sichtbar, wieviel Glas, Metall und Leuchtpulver aus ausgedienten Energiesparlampen recycelt wird. 90% der Materialien, aus denen Altlampen bestehen, gelangen so wieder in den Wertstoffkreislauf. Um die Jugendlichen in ihrer Lebenswirklichkeit abzuholen, hat das nicht gewinnorientierte Unternehmen eigens die kostenlose Spiele-App ‚Recycling Master‘ gestalten lassen, das von der Umweltministerin und den Gymnasiasten im Anschluss an die Diskussion mit hörbarem Vergnügen auf Spielspaß und Lerneffekte getestet wurde.

Zur optimalen Vorbereitung erhielten die sechs in dieser Woche teilnehmenden Klassen bereits eine Vorbereitungsmappe mit Arbeitsblättern, Filmen und Literaturtipps. Noch bis Montag, den 27. April ist in der Aula der Schule der für alle Klassen zugängliche ‚Wusstest-du-schon-Pfad‘ des Bayerischen Umweltministeriums aufgebaut. An fünf Stationen werden erstaunliche Daten und Fakten vermittelt und die verschiedenen Stufen der Rohstoffgewinnung greifbar. Mit einer ‚Rohstoffrallye‘ über den Pfad wird das neu erworbene Wissen bei den Jugendlichen spielerisch und nachhaltig verankert.

Die Abfallwirtschaft des Landkreises Erding bietet den Klassen zudem die Möglichkeit sich von Experten direkt auf einem Wertstoffhof vor Ort die Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings erklären zu lassen und zu zeigen, was in der Region für die Rohstoffwende getan wird.

Mehr Informationen unter
www.lightcycle.de/verbraucher/rohstoffwochen.html und www.landkreis-erding.de/Abfallwirtschaft


Kontakt:
Daniela Köhler, Bildungsreferentin
i!bk Institut für innovative Bildungskonzepte
Tel. +49 (0) 89 892676-26
E-Mail: presse@iibk.eu; rohstoffwochen@iibk.eu

15-04-23_Nachbericht_LightcycleRohstoffwochen_01.pdf187 K

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