17.09.2018

Leinen los! Klar zur Rohstoffwende – wie schaffen wir das?

Gute Idee, dass kann jeder machen: Altlampen-Recycling mit der praktischen Sammelbox für zu Hause. Die Ehrengäste mit den Schülerinnen und Schülern. © i!bk/Peljak

Klimawandel meistern: Umweltminister Dr. Marcel Huber im Gespräch mit Jugendlichen über Ressourcenschutz, Recycling und Kreislaufwirtschaft

Mühldorf a. Inn, 14.09.2018: Spannende Auftaktveranstaltung "Lightcycle Rohstoffwochen" in der Region Inn-Salzach. Im Rahmen der Bayerischen Klimawoche 2018 fand letzten Freitag eine prominent besetzte Sonderveranstaltung der bundesweit tourenden Umweltbildungs-Initiative im Ruperti-Gymnasium in Mühldorf statt. Gemeinsam mit dem Schirmherrn und Bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber und weiteren geladenen Ehrengästen begaben sich die Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte auf eine spannende globale Schatzsuche nach Rohstoffen.

"Unsere heutige Gesellschaft ist geprägt von Konsum. Umso wichtiger ist es, sich bereits frühzeitig schon in der Schule mit den Folgen des Konsums bewusst auseinander zu setzen. Mein Ziel ist es, junge Menschen für das Thema Ressourcenschutz, Recycling und Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren. Die Lightcycle Rohstoffwochen tragen genau dazu bei: Bereits Kinder und Jugendliche sollen dazu motiviert werden, verantwortungsvoll mit unseren knappen Ressourcen umzugehen und Produkte wiederzuverwerten", so Marcel Huber.

Referent Holger Voigt von 'Geoscopia Umweltbildung' zeigte Auszüge aus der "Germanwatch Rohstoffexpedition", einem zentralen Baustein der Initiative, die nächste Woche im Gymnasium einige Klassen mit Live-Satellitenbildern auf eine Reise um die Welt nehmen wird. Die Auswirkungen des hemmungslosen Rohstoffverbrauchs, die sozialen und ökologischen Folgen des Konsumverhaltens machte Voigt am Beispiel des Mobiltelefons sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler diskutierten mit dem Umweltminister, ihrer Schulleiterin Daniela Raith, Landrat Georg Huber, Jürgen Böhm (Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer, Vorsitzender Bayerischer Realschullehrerverband, stv. Bundesvorsitzender des Deutschen Beamtenbundes) und der 2. Bürgermeisterin von Mühldorf Ilse Preisinger-Sontag vor allem über Handlungsoptionen. Wiederverwertung, Reparatur statt Neuanschaffung, Recycling und Kreislaufwirtschaft wurden als Stichworte genannt. Das Argument, man könne als Einzelner nicht viel bewegen entkräftete Petra Griebel, Ko-Moderatorin und Leitung des i!bk Instituts für innovative Bildungskonzepte, das die Initiative konzipiert hat mit dem Hinweis, dass derzeit etwa 7,6 Milliarden Menschen auf der Erde leben würden. "Wenn nur einige davon - vor allem in den reichen Industrienationen - ihr Konsumverhalten ändern, gelingt uns die dringend benötigte Rohstoffwende", so Griebel. Der globale Erdüberlastungstag sei der 1. 8. 2018 gewesen "In Deutschland leben wir bereits seit dem 2. Mai auf Pump." Ihre Nachfrage an Jürgen Böhm, ob die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenverbrauch bereits ausreichend im Lehrplan verankert seien, beantwortet der ehemalige Leiter der Realschule Arnstorf so: "Die Vermittlung von Werten in der Bildung schließt die Verantwortung für unsere Umwelt und unsere Ressourcen auf der Erde mit ein. Nur mündige Bürger entwickeln Verantwortung für ihr Tun und gestalten eine demokratische Gesellschaft." Sichtlich stolz waren Daniela Reith und weitere Lehrkräfte auf ihre Schülerinnen und Schüler, die berichteten, welche Recycling-Maßnahmen sie selbst bereits in ihrer Schule initiiert haben.

Am 21. September von 9:40 - 11:15 Uhr findet die komplette Germanwatch Rohstoffexpedition statt. Im Anschluss will die Schülermitverwaltung ein Konzept erarbeiten, dass das neu erworbene Wissen nachhaltig in den Klassen verankern soll. Bald sollen dann weitere konkrete Umweltschutz-Aktionen an der Schule gestartet werden.

Wir leben in konsumorientierten Zeiten. Wir kaufen viel, verbrauchen viel und werfen eine Menge weg. Der folgenschwere Effekt: Rohstoffe werden knapp. Dabei wäre es einfach, aus den vermeintlich nutzlosen Abfällen wieder wertvolle Sekundärrohstoffe zu gewinnen. Ziel der Lightcycle Rohstoffwochen ist es nicht nur, die wertvollen Schätze, die in jeder Kommune, in Gebäuden, im Boden, in Schubladen und Kellern oder im Hausmüll verborgen sind, zu bewahren und zu verwerten. "Wir wollen vor allem jungen Menschen begreifbar machen, welche Rohstoffe in ausgedienten Elektrogeräten schlummern und wie entscheidend ihr eigenes Konsumverhalten die Zukunft unserer Erde prägt", so Stephan Riemann, Geschäftsführer von Lightcycle, Förderer und Initiator.

Die bundesweite Bildungsinitiative wendet sich vor allem an Jugendliche aller Schularten der Sekundarstufe. Sie besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Lernbausteinen, die das neu erworbene Wissen nachhaltig verankern sollen. Re-think, Re-fuse, Re-duce, Re-use, Re-form, Re-act, Re-pair, Re-cycle lautet die Botschaft.

"Unsere Handys und Smartphones sind wahre Schatzgruben: Bis zu 60 verschiedene Rohstoffe sind darin verbaut. Dennoch liegen zahllose alte Handys oder andere Elektro- und Elektronik-Altgeräte vergessen in Schubladen und werden weder verwendet noch wiederverwertet: Ein riesiges Rohstofflager liegt brach! Wenn wir diese Geräte recyceln, können wir die Rohstoffe in den Produktionskreislauf zurückführen. Dadurch werden Umwelt und Ressourcen geschont. Die Bildungsinitiative "Lightcycle Rohstoffwochen" leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Nur wenn alle mitmachen, können wir unsere weltweit führende Stellung im Umwelt- und Ressourcenschutz ausbauen", so der Schirmherr.

Mehr Informationen unter www.lightcycle.de/verbraucher/rohstoffwochen

Eine Auswahl an für die Veröffentlichung freigegebene Fotos finden Sie unter goo.gl/CKn6pE

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Kontakt:

Fabian Glückert, Bildungsreferent/Projektleitung
i!bk Institut für innovative Bildungskonzepte
Tel. +49 (0) 89 892676-16
E-Mail: presse@iibk.eurohstoffwochen@iibk.eu

Über die Lightcycle Rohstoffwochen

Die bundesweite Bildungsinitiative Lightcycle Rohstoffwochen wendet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen. Sie besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Lernbausteinen, die komplexe, globale und lokale Zusammenhänge rund um Ressourcenschutz, Recycling und Kreislaufwirtschaft anschaulich und spannend begreifbar machen. Mit jedem Baustein wird das Wissen über alle Sinne vertieft und nachhaltig verankert. Eigene Handlungsoptionen werden erkennbar. Ziel ist es, die wertvollen Schätze, die in jeder Kommune, in Gebäuden, im Boden, in Schubladen und Kellern oder im Hausmüll verborgen sind, zu bewahren und zu verwerten und ein Umdenken im Konsumverhalten anzustoßen. Förderer und Initiator ist die Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH in München. Schirmherr ist der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber. Unterstützt wird die Initiative vom Umweltbundesamt. www.lightcycle.de/verbraucher/rohstoffwochen

Über Lightcycle

Lightcycle ist ein nicht gewinnorientiertes Gemeinschaftsunternehmen führender Lichthersteller und organisiert bundesweit die Rücknahme ausgedienter Leuchtstoffröhren, LED- und Energiesparlampen sowie Leuchten und bietet Services zur Erfüllung des Elektroaltgerätegesetzes (ElektroG) an. Lightcycle ist als beauftragter Dritter berechtigt, ausgediente Lampen und Leuchten zurückzunehmen. Kleine Mengen an Altlampen gehören in Sammelboxen im Handel oder auf den Wertstoffhof. Größere Mengen ab 50 Stück können an den Lightcycle Großmengensammelstellen abgegeben werden. Lightcycle führt die gesammelten Lampen und Leuchten einem fachgerechten und gesetzeskonformen Recycling zu, wodurch die Wiederverwertung wertvoller Rohstoffe sichergestellt wird.

Mehr Informationen finden Sie unter www.lightcycle.de, die nächstgelegene Großmengen- und Kleinmengen-Sammelstelle unter www.sammelstellensuche.de.

Über Germanwatch e.V.

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch e.V. engagiert sich seit 1991 für globale Gerechtigkeit und den Erhalt der Lebensgrundlagen. Im Zentrum der Aktivitäten stehen dabei die Politik und Wirtschaft des Nordens mit ihren weltweiten Auswirkungen. Hauptarbeitsfelder von Germanwatch sind: Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, Welternährung, Unternehmensverantwortung, Bildung für Nachhaltige Entwicklung sowie Finanzierung für Klima und Entwicklung/Ernährung. Germanwatch hat 45 Mitarbeiter*innen in Büros in Bonn und Berlin.

Weitere Infos: www.germanwatch.org

2018-09-17_Nachbericht.pdf536 K

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